Information
Immer mehr Mobilfunk-Anbieter gehen dazu über, Ihren Kunden sowohl Voice Over LTE (kurz VoLTE) oder das sog. WLAN Call (auch Wifi Calling genannt) auf den Anschlüssen zu aktivieren.
Einer der Vorteile von VoLTE und auch WLAN Call ist, die wesentlich schnellere Signalisierung gegenüber dem GSM-Netz (Der Rufaufbau und das Anliefern erfolgt ca. 4 mal schneller) und bietet im Regelfall sog. HD-Telefone (AMR-Wideband Codec), was in der SwyxWare dem Codec G.722 entspricht.
Je nach Konfiguration der Trunks und des eingesetzten Providers, der die Rufe in das öffentliche Netz über die SwyxWare aufbaut, kann es in bestimmten Szenarien dazu kommen, dass es zu
- gar keinem Medienstrom
- einseitigem Medienstrom
- einem Gesprächsabbruch
kommt.
Rufe die über die SwyxWare aufgebaut werden, melden dem Trunk (egal ob nun ein Gateway-Trunk, ein SIP-Trunk, ein SIP-Gateway-Trunk oder ein SwyxLink-Trunk verwendet wird) welche Codecs vervendet werden können. Der Trunk (bzw. das Equipement des Providers) meldet dann zurück, welche Codecs er kann und beide Parteien einigen sich auf einen entsprechenden Codec.
Ist auf einem Trunk der SwyxWare G.722 erlaubt, wird die SwyxWare diesen Codec anbieten, genauso wie G.711. Der Provider versucht grundsätzlich den Ruf erstmal mit G.711 aufzubauen, weshalb die SwyxWare auf G.711 schaltet und somit G.722 nicht mehr zur Verfügung steht.
Sollte im Verlauf (sehr, sehr kurzfristig) vom Provider festgestellt werden, dass der Ruf an ein VoLTE- bzw. WLAN CALL aktiviertes Endgerät geht (wenn das in dem Moment möglich ist), dann schaltet der Provider dann wieder G.722 an. Somit erfolgt ein Update in Richtung SwyxWare nun ein G.722 Datenstrom zu nutzen.-
Das führt aber durch die initiale Aushandlung zu dem Problem, dass von einer Seite G.722 kommt, auf der anderen Seite nur G.711 erlaubt ist.
Im Falle von einem reinen ISDN-Anschluss via SX2-Karte, wird es aus technischer Sicht sofort zu einem Abbruch kommen, da die beiden Codecs nicht kompatibel sind.
Sollte es sich um einen SIP-Provider handeln, wird es ebenfalls zu einem direkten Abbruch aufgrund der Codec-Inkompatibilität kommen.
Sofern ein Gateway-Trunk eingesetzt wird, gibt es eine Kompenente die 2 Verbindungen hält:
- Die Verbidung zum Provider
- Die Verbindung zur SwyxWare
Hier ist der Rufaufbau durchaus möglich, weil die eine Seite einen anderen Codec verwenden kann, als die andere Seite. Allerdings müsste hier das entsprechende Gateway den Ruf "transkodieren", was aus aktueller Sicht kein Gerät duchführt.
Eine Lösung ist daher relativ simpel und sollte in vielen Fällen (nicht alle Szenarien sind uns bekannt) helfen, einen normalen Rufaufbau ohne Medienstromprobleme zu ermöglichen.
Auf dem Trunk der den Provider (Gateway Trunk, SIP-Gateway-Trunk, SIP-TRunk oder Swyx-Link-Trunk) anbindet, ist der Codec G.722 zu deaktivieren.
Eine wirkliche Einbusse in der Gesprächsqualität ist nicht zu erwarten bzw. kaum wahrnehmbar, was aber auch Endgeräte- und Empfindungsabhängig ist.
Durch diese Maßnahme signalisiert die SwyxWare dem Trunk! (diese Einstellung hat KEINE Auswirkung auf die interne Telefonie) dass Sie nur G.711 kann. Damit ist es dem Endgerät und auch dem Provider im Regelfall NICHT möglich, auf G.722 zurückzuschalten, weil es im initialen Rufaufbau nicht angeboten wurde.
Die NextGeneration-Clients (Swyx Mobile for iOS und Swyx Mobile for Android) sind davon nicht betroffen, da die Rufaufbauten NICHT über den Provider und das Gateway funktionieren, sondern rein über die Datenverbindung.
Auch eine eingeschaltete SIP-ALG kann hier negative Auswirkungen haben. Hier ein entsprechender Artikel, der auf ALG-Themen eingeht:
Kommentare
0 Kommentare
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen.